Ausgangslage
Werden bei Baumaßnahmen in Flussauen (z. B. Brücken, Verkehrswege) Hochwasser-Rückhalteräume zerstört, so sind diese bei vielen Vorhaben entsprechend den Vorgaben aus Regionalplanung und Wasserrecht ausgleichspflichtig, damit sich die Hochwassergefahr für die Unterlieger am Fluss nicht erhöht. An der oberen Elbe besteht jedoch für Bauträger, die dieser solidarischen Ausgleichs-verpflichtung nachkommen wollen, eine schwierige Ausgangslage. Die Elbaue ist teilweise sehr schmal, vorhandene Weitungen oft dicht besiedelt. Es ist daher schwer, geeignete Räume für einen Ausgleich zu finden, insbesondere dann, wenn sich die Suche nur auf das Gebiet der Kommune erstreckt, wo die Zerstörung von Rückhalteraum erfolgt.
Projektziele
Um die Erfüllung der Ausgleichsverpflichtung, die sich sowohl auf das Wasserrecht als auch auf Festlegungen des Regionalplans Oberes Elbtal/Osterzgebirge gründet, zu erleichtern, soll ein regionaler Ausgleichsflächenpool geschaffen werden. Mögliche Ausgleichsflächen sollen in dem im Rahmen des CROSS-Data-Projektes im Aufbau befindlichen deutsch-tschechischen Rauminformationssystem dokumentiert, die Information für Vorhabensträger zugänglich gemacht und für eine künftige raumordnerische Sicherung in Form von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Hochwasservorsorge aufbereitet werden. Die Datenbasis für das Projekt ist eine im Auftrag des damaligen Regierungspräsidiums Dresden im Jahr 2006 erstellte Studie zu rückgewinnbaren Retentionsräumen.